Schweizermeister Standard: Daniel Buhala & Anna Korbutt

Schweizermeister Standard: Daniel Buhala & Anna Korbutt

Veranstaltung

Am 24./25. September fanden die Schweizermeisterschaften 2011 in der Stadthalle Olten statt. Dank einem straff und gut durchorganisierten Ablauf konnte die Tagesveranstaltung kurz nach 17.00 Uhr beendet werden. Die nachfolgende Pause von 2 ½ Stunden bis zur Abendveranstaltung erachte ich hingegen als zu lange, besonders wenn vor Ort gute Verpflegungsmöglichkeiten geboten werden. Ein am Morgen um 1h späterer Veranstaltungsbeginn und „nur“ 90 Minuten Pause zwischen den Blöcken wären optimal.

Der präzise Zeitablauf des Nachmittages wurde leider am Abend nicht wiederholt. Ein verspäteter Start und in der Folge weitere nicht nachvollziehbare Verzögerungen waren für die Paare, Showgruppen, Wertungsrichter und Zuschauer mühsam.

Die Musikauswahl von DJ Stephan Frehner und die Moderation von Willy Beutler entsprachen weitgehend dem Level, den man auch von grossen internationalen Turnieren gewohnt ist. Die jeweiligen Jingle (z.B. zur Vorstellung der Wertungsrichter oder Ankündigung spezieller Programmpunkte) waren jedoch bezüglich Lautstärke, Dauer und Häufigkeit zu aufdringlich. Mit fortschreitender Zeit stieg auch der Lautstärkepegel so stark an, dass z.B. während dem Publikumstanz keine Konversation mehr möglich war.

Bezogen auf die Saalgrösse hatte es leider relativ wenig Zuschauer. Die Stimmung war zwar gut, richtig zum Kochen kam sie jedoch nie. Gegenüber vergangenen Jahren wurde die diesjährige SM vom STSV selbst durchgeführt. Gut möglich, dass sich dadurch weniger potenzielle Zuschauer angesprochen fühlten als bei einer durch lokale Clubs und Tanzschulen durchgeführten Veranstaltung.

Dennoch, insgesamt eine gelungene SM mit Optimierungspotential für das kommende Jahr.

HK Standard D-S

Mit 17 Paaren am Start ein erfreulich grosses Feld. Man sollte sich wie im Latein auch hier überlegen, die D/C-Klasse separiert durchzuführen.

Nebst den späteren Finalisten ist in der Vor- und Zwischenrunde besonders das Paar Thimotée Gisler und Kristina Koch aufgefallen. Mit ihrem sauberen und dennoch dynamischen Tanzen haben sie das Finale nur knapp verpasst und den 7. Platz erreicht.

Schweizermeister 2011: Daniel Buhala & Anna Korbutt

In der Vorrunde konnten die amtierenden Meister Anna und Daniel ihr Können noch nicht voll umsetzen. Besonders auffällig waren die Abstimmungs- und Koordinationsprobleme im Paar. Auch die Wahl des Kleides in der Vorrunde war aus meiner Sicht nicht besonders glücklich. Zwar ist dies kein Wertungskriterium, aber es trägt dennoch zum Gesamtbild eines Paares bei. Anna und Daniel steigerten sich von Runde zu Runde deutlich. Im Finale konnten sie besonders mit ihren qualitativ guten und raumgreifenden Schwüngen im EW, WW und SF überzeugen.

2. Platz: Mariano Antoniello & Sara Pellegrino

Zweiter wurde das italienische Paar Mariano Antoniello und Sara Pellegrino. Dieses Paar, welches erst seit kurzem eine Schweizer Lizenz besitzt, überzeugte mit einem guten Timing, geschmeidigen Bewegungen und der Musikalität. Qualitativ deutlich schwächer war hingegen der Wienerwalzer. Hier sind besonders die Standbeinaktionen mangelhaft. Mit einem gut getimten, spritzigen Quickstep konnten sie zum Schluss nochmals ihre musikalischen Qualitäten zeigen.

3. Platz: Renato Minnig & Sigrun Bögi

Den 3. Platz ertanzten sich Renato Minnig und Sigrun Bögi. Für mich eines der ausgeglichensten, harmonischsten Paare. Gegenüber der SM 2010 haben sie sich besonders in Bezug auf Ausstrahlung und Kondition verbessert. Über alle Runden haben sie hervorragend getanzt: konstant, sauber, elegant aber doch spritzig, ohne konditionelle Schwierigkeiten. Dieses Paar tanzte am selben Tag auch noch 3 Runden in der Latein-Kategorie und erreichte dort den 4. Platz – eine tolle Leistung.

4. Platz: Mark Stalder & Julia Dreier

Den undankbaren 4. Platz erreichte das junge Berner Paar . Zur letztjährigen SM verloren sie einen Platz. Leider gehen durch die zum Teil übertriebene Haltung der Dame oft der Körperkontakt und die Balance verloren. Aus meiner Sicht dürfte die Dame in den Grundpositionen vertikaler zum Herrn stehen und erst in den entsprechenden Bewegungen und Posen geführt durch den Herrn die grossen Shapes und „Bilder“ erzeugen. Im Tango sollten die Kopfaktionen der Dame präziser sein.

5. Platz: Beat Künzi & Barbara Krebs

5. wurden Beat Künzi und Barbara Krebs. Sie haben sich von Runde zu Runde zwar gesteigert, sie tanzten unauffällig ohne grosse Highlights und Schwächen, wirkten zeitweise aber etwas „farblos“. Körperaufbau, Körperspannung und Paarkoordination dürften besonders in der zweiten Hälfte der Tänze noch besser sein.

6. Platz: David Büchel & Flavia Landolfi

Die neue Paarkombination David Büchel und Flavia Landolfi konnte sich den 6. Platz sichern. Dieses Paar zeigte sehr gute Passagen, dann aber wirke es wieder total verloren zwischen den anderen Paaren. Die Startphase der Tänze ist gut, leider verliert die Dame gegen Ende eines Tanzes oft ihre Körperspannung, sodass es für den Herrn sehr schwer wird, sie ohne Kraftaufwand zu führen.

Generell:
Ein ansprechendes Finale. Besonders die Musikalität muss aber verbessert und die Körperaktionen und Posen müssen besser ausgetanzt werden. Mit einer besseren Standbeinaktion (der Herren und Damen) könnte man zudem im Wiener Walzer die Qualität der Schwünge deutlich steigern.

Besonders aufgefallen: Thimotée Gisler & Kristina Koch auf dem 7. Platz

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Die Resultate: Standard D-S
17 Paare