Weltmeisterschaft Standard: Benedetto Ferruggia & Claudia Köhler zum Zweiten!

Weltmeister Standard: Benedetto Ferruggia & Claudia Köhler

Weltmeister Standard: Benedetto Ferruggia & Claudia Köhler

Anmerkung der Redaktion:
Dieses Jahr wurden die zwei selektionierten Paare von einer Fan-Gruppe begleitet. Auf Initiative von Vera Rüegger und Sulekha Buhala wurde eine gemeinsame Bus-Reise nach Wetzlar organisiert. Sie berichten untenstehend über ihre Erlebnisse.
Unsere Schweizermeister Daniel Buhala & Anna Korbut sind beide nicht im Besitz eines Schweizer Passes und konnten daher nicht für die Weltmeisterschaft selektioniert werden. Die Vize-Schweizermeister Renato Minnig & Sigrun Bögi konnten aufgrund eines Auslandaufenthaltes nicht teilnehmen.


Der Bericht:

Bericht von Vera Rüegger
Bilder von Simon Bruderer

Die Standard-Weltmeisterschaft 2010 fand im, nur wenige Autofahrtsstunden entfernten, Wetzlar in Deutschland statt. Einige aktive Tänzer und Tänzerinnen organisierten die Möglichkeit mit einem Reisecar als Zuschauer und Fans für die schweizer Delegation anzureisen. Schlussendlich füllten sie einen kleinen Minibus und unterstützten die Paare mit einem Plakat, schwenkenden Fahnen und lautstarken Zurufen. Die grosse Arena war schon nachmittags gut besucht, in eine sehr festlichen Atmosphäre getaucht und bot fantastischen Tanzsport, der bis zum Schluss spannend blieb. Einzig mit dem sehr unterschiedlich rutschigen und dadurch äusserst unberechenbaren Parkett hatten die Tanzpaare zu kämpfen. Die unglaublich vielen Stürze von den Vorrunden bis ins Finale liessen die Zuschauer viel zu oft vor Schreck zusammenzucken und leider gab es auch Verletzungen. Die zwei schweizer Paare konnten sich im Startfeld gut behaupten und vertraten die Schweiz würdevoll. Beide Paare genossen die Atmosphäre sichtlich und zeigten viel Freude beim Tanzen. Roger Anselmi und Anne Marie Wirth zeigten eine überzeugende Floorcraft und Mark Stalder und Julia Dreier beeindruckten mit einer souveränen Ruhe. Im Vergleich zu den starken internationalen Toppaaren reichte es dann aber leider noch nicht für die nächste Runde.

Spät abends konnten dann Claudia Köhler und Benedetto Ferruggia (Deutschland) ihren Titel vor viel heimischem Publikum souverän verteidigen.


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Die Resultate:

(79 Paare)

1.  Benedetto Ferruggia & Claudia Köhler    Germany
2.  Emanuel Valeri & Tania Kehlet   Denmark
3.  Simone Segatori & Annette Sudol   Germany
4.  Sergei Konovaltsev & Olga Konovaltseva   Russia
5.  Marek Kosaty & Paulina Glazik   Poland
6.  Dmitry Zharkov & Olga Kulikova   Russia

71.-79.  Roger Anselmi & Anne Marie Wirth    Switzerland
71.-79.  Mark Stalder & Julia Dreier   Switzerland


Die Bilder:

Weitere Fotos werden unter www.vera-simon.ch publiziert.

 

2. Rang: Emanuel Valeri & Tania Kehlet   Denmark

2. Rang: Emanuel Valeri & Tania Kehlet Denmark


3. Rang: Simone Segatori & Annette Sudol   Germany

3. Rang: Simone Segatori & Annette Sudol Germany


 

4. Rang: Sergei Konovaltsev & Olga Konovaltseva   Russia

4. Rang: Sergei Konovaltsev & Olga Konovaltseva Russia


 

5.Rang: Marek Kosaty & Paulina Glazik   Poland

5.Rang: Marek Kosaty & Paulina Glazik Poland


 

6. Rang: Dmitry Zharkov & Olga Kulikova   Russia

6. Rang: Dmitry Zharkov & Olga Kulikova Russia

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Mark Stalder & Julia Dreier   Switzerland

Mark Stalder & Julia Dreier Switzerland

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Roger Anselmi & Anne Marie Wirth    Switzerland

Roger Anselmi & Anne Marie Wirth Switzerland

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Die Interviews:

Julia & Mark

VR: Wir haben euch das erste Mal letztes Jahr an der Junioren-SM gesehen. War das damals euer erstes Turnier oder seit wann tanzt ihr Turniere?
J&M: Ja die Junioren-SM war unser erstes Turnier, dem entsprechend sind wir jetzt seit einem Jahr ein Teil der Turniertanzwelt!! 😀

VR: Wie habt ihr euch kennengelernt und wie habt ihr mit tanzen begonnen?
J&M: Im Sommer 2008 begannen wir in einem Jugendhobby-Kurs, aber nicht zusammen…Mark tanzte zuerst ein halbes Jahr mit einem andern Mädchen, während ich mehrere Partner hatte (ungefähr 5…..haha). Im Frühling 2009 war ein unlizenziertes Turnier in unserer Tanzschule Dance Passion, ich hatte zu dem Zeitpunkt keinen Partner und Marks Partnerin war krank. Also fragte uns Rita ob wir dieses Turnierchen nicht zusammen tanzen wollten…wir waren beide einverstanden. An dem Turnier wurden wir 3. und hatten eine riesen Freude. Mark entschloss sich dann dazu weiterhin mit mir zu tanzen. Aber erst ein halbes Jahr später im Sommer 2009 wurde das erstemal über eventuelles Lizenz lösen und Turniertanz gesprochen.

VR: Wie habt ihr euch auf die SM vorbereitet und mit welchen Erwartungen/ Hoffnungen seit ihr nach Luzern gefahren?
J&M: Unsere Vorbereitung auf die SM…hmm…trainieren, trainieren, trainieren 🙂 …unser Wunsch/Traum war es in den Final zu kommen und mit diesem Ziel vor Augen fuhren wir auch nach Luzern. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass wir soweit nach vorne kommen würden…

VR: Wie habt ihr euch gefühlt, als euch klar wurde, dass ihr an die WM fahren könnt?
J&M: Wir waren sehr überrascht, dass sich uns nach so kurzer Zeit schon diese unglaubliche Möglichkeit bot. Natürlich hatten wir gemischte Gefühle auf der einen Seite freuten wir uns riesig auf diesen Event, anderseits kamen wir uns oft auch fehl am Platz vor.

VR: Wie habt ihr euch in der kurzen Zeit danach auf die WM vorbereitet?
J&M: Weiter trainiert…:D Wir machten uns Gedanken über die Grösse der Fläche, schauten uns youTube Videos von den Spitzenpaaren an (welche wir dort live sehen konnten) und versuchten zu realisieren was für ein Glück wir hatten!! 😀 Ansonsten tanzten wir noch das AOC, zum Glück kann man sagen, denn es war die ideale Vorbereitung, um mit grossen Flächen vertrauter zu werden.

VR: Wie war dieses Turnier für euch? Was war speziell?
J&M: Es war unglaublich. Nicht nur das Turnier, sondern das ganze drum herum. Alle Turnierpaare waren im selben Hotel und auf den Hotelgängen traf man plötzlich all die Tänzer die wir so sehr bewundern. Am Turnier selbst war speziell, dass es keine Sternchenpaare gab und man somit wirklich einmal in derselben Runde ist wie die Top-Paare.
Ein schönes Gefühl war natürlich auch dass wir von der Schweiz nominiert wurden und nicht einfach jeder kommen konnte, der wollte, wie bei den andern Turnieren. Deshalb war auch der Einmarsch am Abend mit allen Paaren von allen Nationen ein tolles Erlebnis.

VR: Warum Standard? Was gefällt euch daran besonders?
Wir sind einfach ins Standard ‚hinein gerutscht‘. Rita Pauli sah uns immer mehr als Standardpaar als als Lateinpaar. Schon wegen unserer Grösse und irgendwie fühlen wir uns beim Standard tanzen viel wohler, es liegt uns besser. Auch schön am Standardtanz finden wir, dass man wirklich auf den andern angewiesen ist. Es brauch sehr viel Vertrauen und Zeit zu lernen wie der Mann führt und was er alles bei der Dame auslösen kann mit einer kleinen Körperbewegung. Dieses Abtasten und die Suche nach dem gemeinsamen Ideal macht uns riesen Freude!


Anne Marie & Roger

VR: Wir haben euch letztes Jahr an der SM das erste Mal gesehen. War das damals euer erstes Turnier zusammen oder seit wann tanzt ihr zusammenTurniere?
AM: Ja, das war unser erstes Turnier zusammen. Ich bin ja erst im Juni 2009 in die Schweiz gezogen und hatte dann das Glück gleich einen tollen neuen Tanzpartner zu finden.

VR: Wie habt ihr euch kennengelernt und wie habt ihr mit Tanzen begonnen?
AM: Mein Trainer in London hat in Blackpool Philip Banyer auf meinen Umzug angesprochen und als ich dann in die Schweiz gezogen bin, habe ich ihn angerufen. Er hat sich dann noch an Roger erinnert und ihn überzeugen können dass er mal ein Probetraining mit mir macht. Mit Tanzen habe ich während meinem Studium in England angefangen.
R: Ich habe vor vielen Jahren mal mit meiner Mutter einen Tanzkurs gemacht und so bin ich beim Turniertanzen gelandet…

VR: Wie habt ihr euch auf die SM vorbereitet und mit welchen Erwartungen/Hoffnungen seit ihr nach Luzern gefahren?
AM: In den Wochen vor der SM haben waren wir noch ein paar Mal zum Stunden nehmen in England und haben ein paar Turniere getanzt (Internationals, Allschwil). Da ja lange nicht klar war wer eigentlich tanzt und auch dann noch schwer abzuschätzen war wie die Finalpaare im Vergleich wohl aussehen würden sind wir wohl gleichzeitig mit ganz viel Hoffnung aber auch realistischen Erwartungen nach Luzern gefahren.

VR: Wie habt ihr euch gefühlt, als euch klar wurde, dass ihr an die WM fahren könnt?
AM: Wir hatten schon gehofft, zur WM fahren zu dürfen und waren daher sehr erfreut, nominiert zu werden.

VR: Wie habt ihr euch in der kurzen Zeit danach auf die WM vorbereitet?
AM: Vier Wochen sind eindeutig nicht lang genug um noch viel Neues zu lernen was man dann bei einem Turnier schon umsetzen kann. Andererseits war es nach der intensiven Vorbereitung für die SM auch eine zu lange Zeit um die gleiche Intensivität wie vor der SM aufrecht zu erhalten. Daher haben wir einige Zeit damit verbracht wieder Basics zu trainieren um zu festigen was wir schon können und möglich entspannt und selbstbewusst an die WM gehen zu können.

VR: Wie war dieses Turnier für euch? Was war speziell?
AM: Mit einigen der besten Tänzern der Welt ab der ersten Runde zusammen zu tanzen ist schon speziell. Im Gegensatz zur SM waren die Erwartungen und Hoffnung allerdings ganz andere und wir haben das Turnier daher auch bewusster versucht zu geniessen. Und dann noch die lautstarke Unterstützung von ein paar Leuten aus der Schweiz dabei zu haben war super!

VR: Warum tanzt ihr Standard?
AM: Da hat wohl ein Zufall zum nächsten geführt und inzwischen ist es einfach ein ganz fester Bestandteil von meinem Leben geworden den ich mir gar nicht mehr wegdenken kann.
R: Bei mir ist das ganze sehr ähnlich… Nachdem ich vor gut 3 Jahren schon mal aufgehöhrt hatte bin ich mit Anne Marie irgendiwe wieder da hineingeraten.

VR: Was gefällt euch daran besonders?
AM: Die besten Momente für mich sind die, wo man es hinbekommt in der eigenen Balance und gleichzeitig als Paar zusammen zu tanzen und dann Zeit hat wirklich mit der Musik zu tanzen.
R: Das man zu zweit einem gemeinsamen Hobby nachgehen kann und viel zusammen erlebt. Dies umso mehr, wenn man auch mal für ein Turnier ins Ausland fährt. So gehen wir auch das eine oder andere mal nett Essen, in ein Musical oder schauen uns eine Stadt an.


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