Die Rumba-Teenies

Zu jung? Zu alt? Ach was!

rumba-teeniesDer eine tanzt mit 12 Jahren lateinamerikanische Tänze wie ein Grosser, die andere ist mit 34 schon Professorin, die Dritte hat mit weit über 80 ihr erstes Buch geschrieben: Wir stellen Menschen vor, die Erstaunliches leisten. Erstaunlich deshalb, weil es so gar nicht zu ihrem Alter zu passen scheint.

Die Rumba-Teenies

Nico Kunz (12) und Veronica Tripicchio (15) haben
eine Passion: lateinamerikanische Tänze. Seit einem halben Jahr trainieren sie zusammen. Ihr Ziel: die Schweizer Meisterschaft.

annabelle: Nico, 12-jährige Jungs spielen doch Fussball und verbringen nicht Stunden auf dem Parkett bei Cha-Cha-Cha oder Rumba. Du hast Mut!
Nico Kunz: Ja, ich weiss. Früher habe ich auch Fussball gespielt. Aber als ich mit meinen Eltern einmal ein Latintanzturnier besuchte, wusste ich sofort: Das will ich auch! Denn die Tänze und die Musik sind extrem cool. Als ich dann vor eineinhalb Jahren in der Kindertanzgruppe
angefangen habe, lachten mich fast alle meine Kollegen aus und nannten mich Schwächling. Das hat mir weh getan. Aber ich habe mich nicht beirren lassen. Und seit ich beim Tanzen so richtig Gas geben kann, finde ich es weniger schlimm.
Veronica Tripicchio: Es ist total cool, wie Nico das macht. Leider gibt es nur sehr wenige
Jungs, die sich das trauen. Bei Mädchen ist das anders. Seit ich denken kann, ist Tanzen meine Passion. Mein Onkel in Kalabrien ist Tanzlehrer, und wir haben ihn oft an Meisterschaften
begleitet. Das hat mich total fasziniert. Aber er hat mir schon früh geraten, erst einmal Ballettunterricht zu nehmen, das sei für eine Tanzkarriere die beste Basis. Seit meinem fünften
Lebensjahr gehe ich also ins Ballett. Das interessiert mich zwar nicht sonderlich, aber wenn ich als Tänzerin berühmt werden will, gehört es einfach dazu.

Habt ihr schon vorher einen Tanzpartner oder eine Tanzpartnerin gehabt?
Veronica: Nein.
Nico: Ja. Aber sie hatte beim Tanzen nie richtig Spass, ausserdem fürchtete sie sich, vor Publikum aufzutreten. Das hat mich ziemlich genervt.
Wie habt ihr beide euch denn gefunden?
Nico: Als ich Marcel, meinem Trainer, sagte, dass ich unbedingt Turniere tanzen will, durfte ich in einer Stunde alle sieben Mädchen vom Kinderkurs testen.
Und wussten sie vom Casting?
Nico: Nein, sie wussten nichts. Ich habe einfach
mit allen getanzt, so, wie ich es im Kurs eigentlich
immer tue. Am Schluss fand Marcel, dass Veronica und ich am besten zusammenpassen.
Dann habe ich ihr ein Mail geschickt und sie gefragt.

Wie war euer erstes richtiges Training?
Veronica: Schon sehr aufregend. Ich war total nervös. Aber ich habe schnell gemerkt, dass Nico und ich uns sehr gut verstehen. Er gibt sich grosse Mühe und tanzt genauso gern wie ich.
Nun sind ja gerade Latintänze ziemlich sexy. Wie lernt ihr die Posen?
Nico: Unser Trainer zeigt sie uns.
Veronica: Ich schaue gern Latintanzturniere am Fernsehen und studiere, wie die Paare sich bewegen
und welche Posen sie machen.

Ihr trainiert seit über einem halben Jahr zwei bis drei Stunden pro Woche. Kommt es da manchmal vor, dass ihr euch streitet?
Beide: Eigentlich nicht.

Welche Tänze mögt ihr am liebsten?
Nico: Den Paso doble. Da muss ich eine sehr stolze Haltung zeigen. Die Figuren sind cool.
Veronica: Den Rumba. Er ist ein weicher Tanz, zu dem ich mich gut bewegen kann.

Demnächst werdet ihr euer erstes grosses Turnier tanzen. Welches Ziel habt ihr euch gesteckt?
Veronica: Wir wollen unbedingt eine gute Platzierung.
Nico: Und dann wollen wir an die Schweizer Meisterschaft der Junioren. Im Oktober sind wir dabei!

Interview: Helene Aecherli
Beitrag aus: ANNABELLE 3/09

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123 One Comment on “Die Rumba-Teenies

  1. bei uns sind die jüngsten vielleicht
    17, die ältesten bald 60
    was uns verbindet ist die freude
    am tanzen – alles gute weiterhin

    das InSalsa -Team

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