Das besondere Bild: Jale & Tilo
Stuttgart, 15. August 2015, 14:03 Uhr
Tilo Wiese & Jale Zinser tanzen ihre Samba bei den Juveniles II in der 1. Runde der German Open Championship.
Bereits im Sucher der Kamera hat mich die Situation berührt. Harmonie, Freundschaft, Zärtlichkeit und Respekt. Miteinander, gemeinsam auf dem Weg…
Geschwunge Körperlinien und die tolle Haltung sind beeindruckend. Doch mich faszinieren die Emotionen und der Bezug zueinander die dieses Paar und damit dieses Bild ausstrahlt.
Ganz anders als das oft zitierte Bild des Kindertanzens: „Dressierte Kinder, die die Rollen der Erwachsenen auf der Tanzfläche imitieren. Übersteigerte Gesten, aufgesetztes Lächeln, zähnefletschende Gesichter…“
Unter den Fotografen gilt deshalb: „…lieber die Profis fotografieren als die Kinder…“
Doch ich bin immer wieder fasziniert über die bereits hohen tänzerischen Fähigkeiten und die Tanzfreude die diese kleinen Tänzerinnen und Tänzer am GOC zeigen. Bei diesen Leistungen bekomme ich sogleich Hühnerhaut.
Tilo & Jale, beide 11-jährig, sind gemeinsam auf einem Weg.
Längst haben sie, ihre Eltern und Trainer begriffen, dass sie sich nach der internationalen Spitze ausrichten müssen. Es ist zwar schön in der Schweiz Turniere zu gewinnen. Doch will man sich weiterentwickeln, will man nach vorne, muss man sich mit der internationalen Spitze messen. Man muss regelmässig, ergänzend zu den nationalen Trainern, zu den besten internationalen Trainern, muss sich auch in diesem Trainings-Umfeld behaupten. Noch im Juli waren sie im Sommercamp in Moskau um sich gemeinsam mit den internationalen Paaren auf das GOC vorzubereiten.
Nun haben sie in Stuttgart bei den Juveniles II den tollen 16. Platz von insgesamt 79 Paaren erreicht, sind knapp um ein einziges Marks am Halbfinal vorbeigeschrammt.
Bereits im Laufe des Jahres haben die Beiden die ersten Finalplätez in WDSF-Turnieren oder in Deutschland 1. Plätze in der nächsthöheren Alterskategorie erreicht. Wer das internationale Niveau dieser Kategorie kennt, weiss die Leistung einzuschätzen. Die Fortschritte innerhalb der letzten 12 Monate sind sehr beeindruckend. Meines Wissens konnte sich noch nie ein Schweizer Nachwuchspaar solche Erfolge erarbeiten. Wobei für sie „erarbeiten“ vor allem Spass, Freude und Leidenschaft bedeutet.
Ich wünsche euch weiterhin viel Freude und Spass auf eurem Weg! …im Training und auf der Turnierfläche!