Schweizermeisterschaften 2009: Latein


1. Rank HK B-S: Marcus Mnerinsky & Sophie Egli

1. Rang HK B-S: Marcus Mnerinsky & Sophie Egli

Latein Hauptkategorie B-S


Marcus & SophieVorrunde bis Halbfinal

In der Vorrunde der HK B-S herrschte auf dem Parkett eine sehr nervöse Stimmung, da von den 23 startenden Paaren nur acht Paare direkt die Zwischenrunde erreichen konnten. In der Hoffnungsrunde, welche die Mehrheit der Paare zu bestreiten hatte, war der Kampf um die Zwischenrundenplätze jedoch kaum spürbar. Wo war der Ehrgeiz der Paare geblieben? Zwei Paare konnten sich über die Hoffnungsrunde für die Zwischenrunde und danach den Halbfinal qualifizieren: Carmelo Quatrocchi & Aneta Mitka sowie Michele Gaggia & Yaelle Schneider. Carmelo & Aneta zeigten ab der ersten Runde eine gute routinierte Leistung sowie harmonische und rhythmische Bewegungen vor allem in der Rumba. Michele & Yaelle zeigten viel Selbstvertrauen in der Vorrunde und im Halbfinal.

2. Platz HK B-S: Hendrik Benninger & Eva Svobodova

2. Rang HK B-S: Hendrik Benninger & Eva Svobodova

Noch etwas verbessern können sie im Jive ihre Paarharmonie und im Samba die Body-Action. Auch alle Paare, die sich direkt für die Zwischenrunde qualifizierten, erreichten den Halbfinal. In dieser Runde wurde die Wettkampfstimmung nicht sonderlich spürbar und man hätte mehr Kampf um die Finalplätze erwarten können. Einige Paare zeigten plötzlich erhebliche Schwierigkeiten in der Vermeidung von Zusammenstössen. Auf diesem tänzerischen Niveau dürfte man dies allerdings – wie auch eine gute Kondition – durchaus erwarten. Besonders positiv zu erwähnen war die Leistungssteigerung von Hendrik Benninger & Eva Svobodova. Sie tanzten im Vergleich zu den vorangegangenen Runden weniger hektisch und rhythmischer. William Pfäffli & Florence Bunga wirkten noch etwas verhalten und konnten ihre Qualitäten nicht in den Vordergrund stellen. Sie hatten ihre optische Präsenz leider nur durch ihre seit dieser Runde geänderte hellere Turnierkleidung steigern können.

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Final

3. Rang HK B-S: William Pfäffli & Florence Bunga

3. Rang HK B-S: William Pfäffli & Florence Bunga

Die Stimmung wurde nun durch die zahlreichen und lautstarken Zurufe der Fans angeheizt. Im Final dabei waren insgesamt sechs Paare, darunter Samuel Conrad & Béatrice Debrunner, welche mit dieser Meisterschaft ihr letztes Turnier bestritten. Das attraktive Paar, welches die Latein-Tanzszene jahrelang mit Leistungen auf höchstem Niveau bereicherte und an diesem Abend vermutlich am meisten Fans zählen durfte, wird die Turnier-Szene verlassen um sich zukünftig den beruflichen Herausforderungen zu widmen. Ihre konstante reife Leistung, welche sie seit der Vorrunde zeigten, wurde mit dem fünften Platz belohnt. Ein weiteres Final-Paar waren Michal Vajcik & Jannic Schneider, die sehr viel Talent und musikalisches Verständnis bewiesen. Michal wirkte aber sehr oft als Einzelkämpfer und hätte seine Aufmerksamkeit mehr seiner Partnerin widmen sollen um eine bessere Paar-Harmonie zu erreichen.
Bei allen Paaren zeichnete sich nun eine deutliche Leistungssteigerung ab. Hendrik Benninger & Eva Svobodova sprühten vor Selbstvertrauen und zeigten eine meisterliche Leistung.  Doch auch Marcus Mnerinsky & Sophie Egli sowie William Pfäffli & Florence Bunga präsentierten sich von der besten Seite. Keine leichte Aufgabe für die Wertungsrichter!
Marcus & SophieZwei Paare, nämlich William &  Florence sowie Hendrik & Eva konnten bereits in den vergangenen zwei Jahren den Meistertitel erringen und wurden somit von vielen Zuschauern für den Sieg favorisiert. Werden die letztjährigen Sieger ihren Titel verteidigen können?
William & Florence zeigten weiche und harmonische Bewegungen und gute Interpretation. Gegen sie sprach eine teilweise vorhandene unauffällige Raumpräsenz. Hendrik & Eva präsentierten sich sehr spannungsgeladen und aufregend, jedoch manchmal in der Dosierung nicht fein abgestimmt. Ein weiteres Paar mit Podestplatz-Ambitionen waren Marcus Mnerinsky & Sophie Egli, eine noch neue, vielversprechende Paarkombination. Ihre rhythmisch sehr exakten Bewegungen und richtige Dosierung der Dynamik zeigten eine harmonische Interpretation der Tänze. Tänzerisch wünschte ich mir von Sophie eine noch kraftvollere Beinarbeit.

Schweizermeister Latein 2009: Marcus Mnerinsky & Sophie Egli

Schweizermeister Latein 2009: Marcus Mnerinsky & Sophie Egli

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Mit vier gewonnenen Tänzen entschieden Marcus & Sophie die Meisterschaft klar für sich. Auf die Ränge zwei und drei wurden Hendrik & Eva sowie William &  Florence gewertet.

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Latein Hauptkategorie D-C

1. Rang HK D-C: Loris Commissione & Violaine Murugan

1. Rang HK D-C: Loris Commissione & Violaine Murugan

Ein Blick auf die Startliste dieser Klasse zeigte, dass die Teilnehmerzahl von neun Paaren nur eine Vorrunde und Final zulässt. Es war erfreulich, dass auch sehr junge Paare teilnahmen. In den ersten Tänzen wirkten etliche Paare ziemlich nervös und etwas zurückhaltend. Das Selbstvertrauen stieg dann jedoch durch die anfeuernden Zurufe der Zuschauer. Die komfortablen Platzverhältnisse nutzten leider nur einzelne Paare zu ihren Gunsten. Gegen Ende des Paso-Dobles und Jives wurden die ersten Konditionsprobleme sichtbar und bevorteilten die konditionell stärkeren Paare bei den Wertungsrichtern. Eine konstante Leistung vom ersten Tanz der Vorrunde an zeigten Loris Comissione und Violaine Murugan. Sie bestachen durch eine gute Technik, Paarharmonie sowie

2. Rang HK D-C: Claudiu Budusan & Nanda Zehnder

2. Rang HK D-C: Claudiu Budusan & Nanda Zehnder

Ausstrahlung und brachten ihre Freude am Tanzen mit jedem Taktschlag zum Ausdruck. Diese Leistung wurde von den Wertungsrichtern mit dem ersten Rang belohnt. Den zweiten Rang erreichten Claudiu Budusan und Nanda Zehnder, welche sich von Tanz zu Tanz steigerten und die in der Vorrunde teilweise vorhandenen Unsicherheiten ablegen konnten. Claudiu dürfte seine Aufmerksamkeit im Cha-Cha etwas mehr seiner Partnerin als dem Parkett widmen. Den dritten Rang ertanzten sich Giuliano Miele und Sara Isceri durch eine dynamische Präsentation und präzise Fusstechnik. Im Jive wurden leider bei einigen Paaren erneut Konditionsprobleme sichtbar. Generell verbesserungsbedürftig ist der Blickkontakt, der meistens eher zufällig wirkte. Sämtliche Teilnehmer überzeugten aber durch ihren Enthusiasmus, Freude am Tanzen und geschmackvollen Turnierkleider, was den ersten Runden dieser Meisterschaft einen wirklich meisterlichen Glanz verleihte.

3. Rang HK D-C: Giuliano Miele & Sara Isceri

3. Rang HK D-C: Giuliano Miele & Sara Isceri


Latein Hauptkategorie II D-S

1. Rang HK II:Laurent Knuchel & Silvija Graf Coric

1. Rang HK II:Laurent Knuchel & Silvija Graf Coric

Der Saal füllte sich langsam. Dies wirkte sich positiv auf die Stimmung aus. Auf der Startliste der HK II waren acht Paare registriert und somit konnten wiederum zwei Runden, nämlich Vorrunde und Final getanzt werden. Bereits mit ihrem ersten Tanz rissen Laurent Knuchel und Silvija Graf Coric das Publikum in ihren Bann. Durch eine konstante rhythmische Leistung, gute Paarharmonie und viel Publikumskontakt erreichten sie den verdienten ersten Rang. Jan Breitenmoser und Carmen Huber hatten sich im Vergleich zur Vorrunde im Final deutlich steigern können und wirkten viel gelöster. Ihre gute konditionelle Form bewiesen sie im Jive und präsentierten ihr sehr schwungvolles Programm

2. Rang HK II: Jan Breitenmoser & Carmen Huber

2. Rang HK II: Jan Breitenmoser & Carmen Huber

problemlos bis zum letzten Takt. Frank und Wibke Sudholt tanzten in der Runde der besten Sechs leider nicht mehr so gelöst und souverän wie vorher. Ihre Bewegungen und Mimik wirkten ab und an etwas überspannt. Roberto Trento und Erika Nagy hätten ihre stellenweise gute Paarharmonie durch mehr Leidenschaft unterstreichen und somit mehr Spannung erreichen können.

3. Rang HK II: Frank & Wibke Sudholt

3. Rang HK II: Frank & Wibke Sudholt

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Einige Gedanken zur Turnieratmosphäre und Wettkampf-Disziplin

Ein grosses Kompliment gebührt den DJ’s dieser Meisterschaft. Sie unterstützten – trotz hüpfender Scheibe in Sekunde 3 – ohne Zwischenfälle die tänzerischen Leistungen durch tolle Turniermusik und leisteten somit einen sehr wichtigen Beitrag zur guten Turnieratmosphäre! Am Abend jedoch beeinträchtigte der Casual Look einiger Zuschauer die sehr gute Atmosphäre negativ und entwertete den Anlass optisch. Eine solche Garderobe ist eine Respektlosigkeit den Turnierpaaren gegenüber, welche etliche Stunden mit der professionellen Vorbereitung verbringen, um anschliessend auf dem Parkett und somit auch für das Publikum ihre sportliche Leistung durch schöne Kleidung, Frisuren und Make-up optisch zu unterstreichen.

Nicht für alle Paare selbstverständlich war die Wettkampf-Disziplin. Zur professionellen Turniervorbereitung gehört ebenfalls, dass sich ein Paar über den zeitlichen Ablauf und die Rundeneinteilung informiert. Auffallend häufig mussten die Paarnummern für die jeweilige Runde aufgerufen werden, da sich entweder zu viele oder zu wenige Paare auf der Tanzfläche befanden. Bedauerlicherweise brillierten einige Paare beim Einmarsch oder der Siegerehrung mit Verspätung.

Insgesamt war es eine gelungene Schweizer Meisterschaft mit grossartigen tänzerischen Leistungen und viel Ambiente!

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Bericht von Jeannette Frey






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