Blackpool: Kleider-Trends
Kleider-Trends in Blackpool
Das Blackpool Festival ist ein “Open to the World” – Turnier. Das heisst, es gibt keinerlei Reglemente für die Kleider der Tänzer und Tänzerinnen. Immer wieder hat man darum, besonders in Latein, exotische und extravagante Dresses gesehen, über deren Wirkung man sich streiten konnte. Solche Auffälligkeiten blieben dieses Jahr aus, mal abgesehen von der Dame in roter Smokingjacke mit fast nichts darunter oder dem Catsuit aus hautfarbiger Spitze.
Auch an einem grossen Turnier wie diesem sieht man Tänzerinnen, denen man gerne den Tipp geben würde, ihr neues Outfit doch vor dem Turnier im Training auszutesten. So könnten im Latein herausrutschende bzw. – springende Busen und im Standard zu lange Kleider verhindert werden. Dass sogar einer Weltmeisterin (Standard Senioren) dieses Malheur passiert, ist zwar menschlich, aber halt einfach verheerend, wenn es dann um das wichtigste Finale des Jahres geht.
Aber nun zu den wichtigsten gesichteten Kleidertrends von der Ballroomfläche.
Latein:
Die Röcke sind wieder länger geworden, vorbei die Mode der Dresses im Badekleid-Stil. Man sieht viele schwingende Röcke bis oder über die Knie. Tellerröcke aus leichten Stoffen, Boas, die Volumen geben, Rüschen und Volants aus Organza oder Tüll an den Säumen sowie lange Fransen. Auch die geraden, langen Jupeteile, die in den 90er-Jahren Mode waren, sind „back on the floor“. Vorne lang – hinten kurz, vorn und hinten ein langer Streifen, eine seitliche, asymmetrische lange Bahn oder sogar rundum lange, elegante Röcke. Weiter sind Paillettenfransen und Paillettenstoffe sehr aktuell.
Bei den Männern tauchten vereinzelt Paillettenhosen auf, was sich aber hoffentlich nicht weiter ausbreiten wird. Als spezielle und chice Variante des Lateinhemdes wurde von mehreren Top-Paaren das Standard-Frackhemd abgeändert und in der Lateinversion mit verschiedenen Stoffen getragen.
Standard:
Ein klarer Trend ist hier die Rückkehr der voluminösen Röcke. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist das Volumen aber tiefer angesetzt. Unterröcke mit Godets unter dem eigentlichen Rock, sichtbare Rüschen und Stufen mit Organza oder Tüll und „gefüllte“ Spickel zwischen den Rockbahnen geben den Kleidern den Touch von Verspieltheit und Romantik. Hier ist zu wünschen, dass dies nicht ins Extreme getrieben wird, denn auch im Standard würde man doch gerne die weibliche Körperlinie ganz und nicht den unteren Teil des Körpers in einem Meer von Stoffen versinken sehen.
Trotz all dieser Modeneuheiten braucht man aber nicht gerade sein Outfit total neu zu erwerben. Einerseits kann man auch mit kleinen Änderungen ein „altes“ Kleid oder ein Occasionskleid auffrischen, andererseits fällt man eben genau auch auf, wenn man ein Kleid in einem anderen Stil trägt. So zum Beispiel gesehen im Halbfinal „Under 21 Years“: Weisses Lagenkleid, alles gerade geschnitten im Stil einer römischen Toga.
Bericht von Katharina Egli
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Mir ist im Gegensatz zum letzten Jahr aufgefallen, dass die Rückkehr der voluminösen Kleider schon fast wieder eine Abkehr dazu ist. Es waren in diesem Jahr wieder deutlich mehr glatte und leicht gestufte Kleider zu sehen, als am Turnier 2008. Dieser „Barbie-Style“ der im letzten Jahr fast Überhand genommen hat ist für viele Damen zum vornherein nicht typgerecht (Seniorinnen in pastellfarbenen Rüschenkleidern geht gar nicht) und, wie Katharina bereits geschrieben hat, geht die schöne Körperlinie im „Tüllhaufen“ komplett verloren.
Aber zum Glück gibt es zu jedem Trend auch einen Gegentrend!