GOC 5. Tag: Grand Slam Standard
Fünfter GOC-Titel für Benedetto Ferruggia & Claudia Köhler
Mit dem erwarteten Sieg für Benedetto Ferruggia/Claudia Köhler im Grand Slam Standard hatten die 26. German Championships in Stuttgart am späten Samstagabend ihren stimmungsvollen Höhepunkt. Bei den letzten Weltmeisterschaften noch von Emanuel Valeri/Tania Kehlet (Dänemark) geschlagen, gewannen die Lokalmatadoren vom TSC Astoria Stuttgart nach der gelungenen Gold-Revanche bei den Europameisterschaften unter dem Jubel des begeisterten Publikums nun ihren fünften GOC-Titel in Folge. Das zweite Deutsche Paar Simone Segatori/Annette Sudol, die – erst vor wenigen Wochen auch zum TSC Astoria Stuttgart gewechselt hatten, wurden Dritte. Die „ewigen Vierten“ Sergey und Olga Konovaltsev mussten sich diesmal als Fünfte ihren Landsleuten Dmitri Zharkov/Olga Kulikova geschlagen geben. Sechste wurden Evgeny Moshenin/Genny Favero aus Italien.
Benedetto & Claudia brillierten unter Standing Ovations in jedem Tanz mit Bestnoten, erhielten gemäß der neuen Grand-Slam-Wertung im Slowfox und im Wiener Walzer 49,22 beziehungsweise 49,11 von 50 möglichen Punkten. Auch in den anderen drei Tänzen – jeder wurde von jedem Finalisten einzeln vorgetragen – kamen sie jeweils auf über 48 Zähler.
In dem voll besetzten und nicht nur durch die Temperaturen aufgeheizten Beethovensaal führten die Slow Fox Choreographien von Emanuel Valeri & Tania Kehlet zu Diskussionen. Sie zeigten bereits ab der 96er Runde im Slow Fox während 1 1/2 Minuten „nur“ Waves. Selbstverständlich waren diese von Top-Qualität! Doch von GS-Finalisten erwarte man durchaus mehr Kreativität und eine attraktivere Präsentation. Oder war dies eine „jugendliche“ Reaktion auf die erdrückende Leistung von Claudia & Benedetto?
Zu grossem Erstaunen führten auch die Reaktionen der Wertungsrichter auf die „Wave-Choreographie“ von Emmanuel & Tania. Im fünften Teilbereich „CP Choreography and Presentation“ waren keinerlei Abzüge festzustellen, drei Wertungsrichter erteilten sogar eine 10! Weshalb hatten die Wertungsrichter nicht den Mut den Choreographie- und Präsentations-Teil mit Abzügen zu bewerten? Im neuen Wertungssystem sind für das Publikum aufgrund des oft fehlenden Fachwissens nicht alle Bereiche nachvollziehbar. Doch genau die Bereiche
- MM Movement to music
- PS Partnering Skill
- CP Choreography and Presentation
sind auch für „Laien“, zumindest im Vergleich zu den anderen Paaren, nachvollziehbar. Und genau dieses „Nachvollziehen“ einer Bewertung macht das neue System so attraktiv! Doch, wenn die Wertungsrichter diesen Spielraum nicht ausnützen wird die Glaubwürdigkeit einer Bewertung stark beeinträchtigt. Hier wird der WDSF mit Bestimmtheit noch Korrekturen in der praktischen Umsetzung anbringen.
Benedetto & Claudia reagierten souverän auf die „Provokation“ von Emmanuel & Tania: Zeigten sie doch mit einem breiten Lächeln während ca. 20 Sekunden ebenfalls ihre Wave zum direkten Vergleich. Doch danach entzündeten sie das übliche Feuerwerk ihrer sehr musikalischen Slow Fox Choreographie.
Die Beiden haben ihre überraschende „Niederlage“ an der letzten Weltmeisterschaft sehr positiv verarbeitet und die richtigen Schlüsse in ihrem eigenen Tanzen gezogen. Nun sind sie dominanter als zuvor!
Für die Schweiz starteten gleich vier Paare. Mark Stalder & Yulia Dreier verpassten um ein einziges Marks die zweite Runde und erreichten den 207. Rang von 307 Paaren. David Büchel & Flavia Landolfi, Joep Mutsaerts & Sulekha Buhala und Beat Kuenzi & Barbara Krebs die Ränge 263.,265. und 278.
1. Benedetto Ferruggia/Claudia Köhler, Deutschland
2. Emanuel Valeri/Tania Kehlet, Dänemark
3. Simone Segatori/Annette Sudol, Deutschland
4. Dmitry Zharkov/Olga Kulikova, Russland
5. Sergei Konovaltsev/ Olga Konovaltseva, Russland
6. Evgeny Moshenin/Genny Favero, Italien
207.-208. Mark Stalder / Yulia Dreier, Schweiz
263.-264. David Büchel / Flavia Landolfi, Schweiz
265.-272. Joep Mutsaerts / Sulekha Buhala, Schweiz
278.-283. Beat Kuenzi / Barbara Krebs, Schweiz