Edmundo Ros, der „König der Rumbas“ ist verstorben

Edmundo Ros ist letzten Freitag fast 101-jährig in Alicante verstorben. Er hat den „Cuban-Sound“ in den 40er-Jahren nach England gebracht und in ganz Europa populär gemacht. Während fast 30 Jahren war er der unumstrittene Trendsetter der Latin-Orchester in Europa. Viele der uns bekannten Latin-Klassiker wurden von ihm geschrieben oder er hat sie für seine Orchester nach seinem Stil arrangiert. Seine Musik war so beliebt, dass die damalige Prinzessin Elizabeth ihren ersten öffentlichen Tanz zu den Klängen von Edmundo Ros ‚Band absolvierte. Später, 2000 hatte sie ihm als Königin sogar den Orden des British Empire OBE für seine Verdienste um Unterhaltung überreicht.

 

 

 

 

Er war einer der ersten der die damals neue Stereo-Effekte gezielt für seine Aufnahmen einsetzte. Seine über 800 Aufnahmen, die sich millionenfach verkauften, sind geprägt von einer ausgeklügelten, räumlichen Abmischung im Stereo-Sound. Ein faszinierendes Hörerlebnis, als wäre man mitten im Orchester. (Leider ist diese Konzeption in den 80er/90er-Jahren mit der Einführung der „Kunstkopf-Technologie“ völlig in Vergessenheit geraten; setzt nun aber wieder zu einem Revival an.)
Die Latin-Instrumentierung und seine Arrangements haben viele Big-Bands in den 50er/60er-Jahren geprägt. Auch das berühmte Blackpool-Orchester von Ervin Tidswell (heute Empress Orchester) hat seine Stücke ins Repertoire übernommen und so zu Klassikern der Turnier-Musik gemacht. Unzählige Cover-Versionen sind von zahlreichen Bands und Sängern veröffentlicht worden und weitere folgen fast jährlich…Falls man in den 80er-Jahren bei den Turnieren im Dancers-Club Ruedi Baumann dazu singen hörte, waren das oft Songs von Edmundo Ros.

In London hatte er zahlreiche, exklusive Clubs aufgebaut. Bei ihm verkehrte die absolute High-Society so zBsp. Prinzessin Margaret, Fürst Rainier von Monaco und Schwedens Prinz Bertil… Aber auch diese Kundschaft hatte nur Zutritt wenn sie sich an die klaren Dress-Codes hielten. Damen mit breitkrempigen Hüten oder Hosen wurde der Zutritt verweigert. So erzählte man sich, dass auch König Hussein von Jordanien, ein Latin-Musik-Liebhaber, mit seiner Entourage der Eingang verwehrt wurde, weil sein Gast, der Filmstar Peter O’Toole, nicht „gesellschaftsgerecht“ angezogen war.

Viele Konzerte wurden von der BBC live aus seinen Clubs übertragen. Neben seinen sehr erfolgreichen Clubs baute er eine Tanzschule, eine eigene Plattenfirma und eine Künstler-Agentur auf. Sein Orchester wuchs auf 24 Musiker und in seinen Clubs beschäftitge er bis zu 53 Mitarbeiter, von denen einige nur für das Polieren des Tafelsilbers zuständig waren. Bis 1965 lief das Geschäft ausgezeichnet, danach wurde das Glücksspiel in England legal und dadurch entstand ein neues Betätigungsfeld für die gehoben Gesellschaft. Ros bemerkt den Unterschied sofort und verkaufte den Club.

Mit seiner Band blieb er weiterhin auf der ganzen Welt erfolgreich. Erst 1975 löste er seine Band auf und zog nach Spanien, wo er im Jahr 1994 sein letztes Konzert gab.

 

 

 

“House Of Latin” – der typische Sound der 50er

Paul Harris hat zusammen mit der WRD World Music Ltd einige der besten Latin-Aufnahmen aus den 50er- und 60er-Jahren neu “digitaly remastered”. Viele der grossartigsten Original-Arrangements der besten Latin-Bands wie Edmundo Ros, Perez Prado, Tito Rodriguez usw. stehen nun auf dieser Doppel-CD zur Verfügung. Die Stücke überzeugen mit klaren Rhyhtmen und der damals phänomenalen Stereo-Aufnahmetechnik.

Hörprobe hier

 

 

 

 

 

Edmundo Ros im Alter von 100

Biographie:  Edmundo William Ros

(* 7. Dezember 1910 in Port-of-Spain, Trinidad und Tobago; † 22. Oktober 2011 in Alicante, Spanien)

Seine Mutter war eine Venezolanerin afrikanischer Abstammung, sein Vater Ross stammte aus Schottland. 1927 bis 1937 lebte seine Familie und er in Venezuela (Caracas). Bereits im Militärdienst spielte er vier Jahre in einer Band und erhielt später ein Staatsstipendium für ein Musikstudium. Im Juni 1937 zog es ihn nach London, um Klassische Musik an der Royal Academy of Music zu studieren. Dieses gab er rasch wieder auf, um sich der Unterhaltungsmusik zu widmen. Zunächst spielte er als Schlagzeuger im Nest Night Club. Im August 1938 nahm er mit Stücke mit Fats Waller auf. Kurzzeitig lebte er in Paris und spielte in der Gruppe Ciro Rimac’s Rumbaland Muchachos.

Er spielte auch mit dem Afro-kubanischen Pianisten und Sänger Don Marino Barreto’s Cuban Orchester am Londoner Embassy Club und nahm 1939 mit Decca sechs Alben auf. Barreto’s war so erfolgreich, dass Ros angeboten wurde, seine eigene Gruppe zu formieren. Dies tat er umgehend und debütierte mit seiner sechsköpfigen Rumba-Band im Cosmo Club in Wardour Street in London. Im Juni 1941 wurde er mit dem kubanischen Stück Los Hijos de Buda erfolgreich. Er wohnte nun im noblen Coconut Grove in der Regent Street. Er speiste im Restaurant Bagatelle, wo er Kontakte mit der High Society knüpfte.

1944 bis 1974 publizierte er seine Musik beim Label Decca.

Ab 1946 wurde er zum Geschäftsmann, in dem er eine Plattenfirma, eine Tanzschule, einen Club eine Künstleragentur usw. gründete. Seine Band war nun 16-köpfig. Das Album The Wedding Samba verkaufte sich 1949 drei Millionen mal.

1951 erwarb er den Club Coconut Grove und benannte ihn in Edmundo Ros’ Dinner and Supper Club um. Der Club wurde schnell zum Magneten für gehobenes Publikum, und der BBC sendete Konzertübertragungen. 1965 musste er schließen. 1964-1968 unterhielt er den international bekannten und hochexklusiven Edmundo Ros Club in der Londoner Regent Street.

Das 1957 veröffentlichte Album Rhythms Of The South stellte eines der ersten Stereo-Aufnahmen dar. Ros trat in verschiedenen Fernsehschauen auf. Am 8. Januar 1994 trat er letztmals öffentlich auf.

Biographie: Wikipedia

 

 

 

 

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