Blackpool 2011: Wie weiter?

Ein Sieg in Blackpool, das höchste Ziel!

Ein Sieg in Blackpool: die Krönung!

Bereits im Dezember 2009 kam die frohe Nachricht, dass die Stadt Blackpool den 1878 erbauten Winter Gardens von der Leisure Parc Ltd. übernommen hat. Seit Jahren fehlte den bisherigen Inhabern das Geld um die längst dringend fälligen Renovationen durchzuführen. Im gesamten Gebäudekomplex brachte offenbar nur noch der traditionelle Durchführungsort des Dance Festivals, der Empress Ballroom mit den unzähligen Kongressen und Konzerten Profit. Die restlichen Einheiten wie Opera House, Pavilion Theatre und Spanish Hall mussten laufend finanziell gestützt werden.

Das Gebäude kann endlich renoviert werden

Nun ist die Stadt Blackpool eingesprungen und hat sich die letzten bauhistorischen Juwelen, den Winter Gardens und den Tower gesichert. Die neuen Besitzer wollen in den Kauf und die notwendigen Renovationen oder Umbauten insgesamt über 40 Mio GBP investieren. Die beiden Wahrzeichen von Blackpool haben offenbar mit ihren Aktivitäten einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert für den Tourismus.  Die Stadt kam als Retter in letzter Sekunde. Seit einigen Jahren kam es bei starkem Regen immer wieder vor, dass das durch das undichte Dach während dem Training Wasser auf das Parkett tropfte…
Nun ist zu hoffen, dass das Dance Festival auch in Zukunft eine Bleibe hat.


Neue Gefahr durch die politischen Wirren

Kaum zeichnet sich eine Lösung für das eine Problem ab, erscheinen neue dunkel Wolken am Horizont. Das Dance Festival ist zum Spielball der Welttanzverbände geworden. Die Festival-Organisation hat es verpasst, sich wie bisher als neutrales offenes Turnier zu positionieren.

Das Blackpool Dance Festival ist auch schon in früheren Zeiten immer wieder in politische Wirren geraten. Blackpool war schon immer anders und hat sich oft gegen ausländische Einflüsse gewehrt (zBsp. kein Wiener Walzer). Es brauchte über 40 Jahre, bis einzelne Ausländer in ein Final gelangen konnten oder sogar Champions wurden. Der Teamkampf  konnte erst vor einigen Jahren das erste Mal von einem Team ausserhalb der Insel gewonnen werden. Die Asiatischen Paare stehen schon seit über 15 Jahren trotz hervorragender Leistungen für einen grossen Titel an. Es gab zBsp. auch eine Zeit, da tanzten Deutsche Paare nicht in England und Englische Paare nicht in Deutschland. Leidtragende waren Blackpool und zBsp. die German Open in Mannheim. Damals waren es jedoch Wirren innerhalb des Profi-Verbandes aufgrund von Diskussionen über die Weiterentwicklung des Tanzens und den daraus resultierenden Benachteiligungen von „anders“ tanzenden Paaren.
Doch auch wenn die heimischen Paare oft während Jahren bestens bewertet wurden: Wenn man die „Quoten-Engländer“ aus der Rangliste strich, waren die Resultate überaus fair! Das an Welt- und Europameisterschaften oft beobachtete nationenspezifische, politische Werten war in Blackpool kein Thema.

Nun kämpfen jedoch zwei Weltverbände um die Vorherrschaft im Markt. Beide Seiten reklamieren für sich nur hehre Ziele, nur „das Beste für die Tanzpaare und den Tanzsport!“. Wie immer gibt es in so langjährigen Streitereien kein Schwarz und kein Weiss. Wie immer sind bei einem genaueren Blick hinter die gegenseitigen Beschuldigungen alle Grautöne vorhanden… Auch wenn die Verantwortlichen den Schwarzpeter mit aller Inbrunst gerne dem Gegner zuschieben wollen.

Dass der Veranstalter im diesjährigen Programmheft einen mehrseitigen Aufruf an die Amateur-Paare, in die WDC Amateur-League zu wechseln, publizierte, wird die Situation für das Dance Festival gelinde gesagt nicht entspannen.

Die Anzahl der startenden Paare ist um ca. 15-20% zurückgegangen. Die Menge allein ist zwar ein wirtschaftliches Problem, doch langfrisig viel wichtiger ist die Qualität der Startfelder. Die grossen, momentan führenden Tanznationen wie Italien und Russland haben ihren Amateuren den Start verboten. Doch nun wenden sich auch die mehrfachen Weltmeister und  Blackpool Champions der italienischen Professionals ab und tanzen im Profiverband des IDSF.
Blackpool war der einzige Ort der Welt wo man die weltbesten Paare der Amateure und der Professionals bestaunen konnte. Ein Blackpool-Titel war die höchste Auszeichnung die erreichte werden konnte. Keine Weltmeisterschaftskrone hatte diesen Stellenwert.
Doch wie sichert sich die Festival-Organisation diesen Stellenwert, wenn die besten Latein-Paare aus Russland oder die besten Standard-Paare aus Italien nicht mehr starten?

Müssen wir uns wirklich darauf einrichten, dass die Weltverbände ihren Machtkampf weiterhin auf Kosten des Dance Festivals, der Paare und der Zuschauer ausfechten?
Leider verweisen bisher sämtliche Parolen der Machthaber weiterhin auf Kampf, Selektion und gegenseitige Destabilisierung.

Wann erscheint eine Persönlichkeit, die sich mit aller Kraft für eine Einigung der beiden Welten einsetzt?
Unsterblichen Ruhm (positiven!) haben in der gesamten Weltgeschichte immer nur Führungspersönlichkeiten erreicht, die eine Einigung erzielt haben! Dies hat offenbar noch keine der bisher involvierten Personen realisiert…



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