Thomas Stadler, der Salsa-Saurier

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Mister Salsa-Festival, Thomas Stadler ist Salsero seit 1989. Bereits 1991 Party-Organisator und Salsa-Tanzlehrer. In den 90er Jahren dann Präsident und Showgruppen-Leiter des Salsa Tanzclub Zürich. Er ist Organisator der grössten indoor Salsa/Latin-Parties der Schweiz Fiesta Latina Candela. Mit seinem Salsafestival Switzerland feiert er und sein Team bereits das 15-jährige Jubiläum. Zeit ihn näher kennenzulernen.

 

Interview mit Thomas Stadler durch Walter Varisco / Präsident TanzVereinigung Schweiz TVS
Alle Bilder Salsa Kongress GmbH

 

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Warum gerade Salsa bei dir?

Angefangen hat es vor 30 Jahren, als mein Vater zu einer Weltreise aufbrach und sich in Lateinamerika nieder liess. Der Kontakt mit der Lateinamerikanischen Kultur entstand durch die Reisen, welche meine Brüder und mich durch die Länder Lateinamerikas führten.

Mit Salsa kam ich im Ausgang in der Dominikanischen Republik in Kontakt. Ich weiss sogar noch das genaue Datum: 4. Januar 1988. Da sah ich zum ersten Mal Dominikaner Merengue und Salsa tanzen. Mir fiel buchstäblich „der Kiefer runter“ und ich habe mich unsterblich in diesen Tanz verliebt. Salsa tanzen habe ich allerdings erst gelernt, als ich wieder zurück in der Schweiz war.

 

Das ist wirklich lange her…

Deshalb nenne ich mich auch „Salsa Saurier“ (lacht).

 

Wie hast du das angepackt?
In meiner Studium Zeit an der ETH Zürich versuchte ich, in der Innerschweiz an Wochenenden Salsa Kurse zu besuchen. Leider erfolglos. In Zürich wurde ich fündig. In den damaligen Lokalitäten des ATZ (Akademischer Tanzclub Zürich, heute DUZ dance unlimited zurich) lagen Flyer vom Salsa Tanzclub Zürich und noch etwas über einen Rock’n Roll Kurs auf. Die Voraussetzung “paarweise Anmeldung“ für Salsa Kurse konnte ich nicht erfüllen. Also rief ich die Rock’n’Roller an, so glaubte ich… Da ich die Nummer verwechselte, antwortete mir die damalige Präsidentin vom Salsa Tanzclub Zürich. Meine Aussage „ich würde gerne einen Rock’n Roll Tanzkurs besuchen“, quittierte sie mit einem herzlichen Lachen. „Salsa ja aber Rock’n Roll nein“. Nach Erklärung meiner Zwicklage, keine Partnerin zu haben, meinte sie, sie hätte eine Schlange von Frauen, welche um zwei Blöcke herum auf Männer warten würden. Ich habe mich natürlich sofort angemeldet.

 

Falsche Nummer gewählt und das bestimmt dann dein ganzes Leben…

Genauso! Schmetterlingseffekt!

 

Wenn ich deine Webpage anschaue, dann bist und lebst du Salsa.

Eigentlich begann es mit dem Konkurs meines Arbeitgebers in Zürich, wo ich als Geophysiker arbeitete. Dieser Beruf bot mir eigentlich auch zu wenig interessante Perspektiven. Ich erinnere mich noch genau an jenen Dienstagnachmittag, als ich mir überlegen musste, wie es weiter gehen sollte.

Mein Hobby Salsa war zu jenem Zeitpunkt sehr entwickelt und ich dachte mir „komm was soll’s – bei allem was ich für Salsa mache hänge ich jetzt einfach ein Preisschildchen dran und suche Orte wo ich unterrichten und Events organisieren kann“. So startete meine Salsa Karriere.

 

Was fasziniert dich auch noch nach über 25 Jahren an Salsa?

Wenn man so lange in einer Szene drin ist, ist es schwierig, diese Frage spontan zu beantworten. Das Wichtigste ist vielleicht, dass ich die Musik, ganz egal welche Salsa Stilrichtung als schön, angenehm und eingängig empfinde. Ich könnte wahrscheinlich unbegrenzt Salsa hören, sicher auch wegen meinem Bezug zu Lateinamerika.

Die Tatsache, dass ich gut spanisch spreche, eröffnet mir natürlich auch einen sehr guten Zugang zu den Texten.

Das Zweite ist ganz bestimmt der Flow, den ich beim Tanzen erlebe. Mein Tanzstil hat sich in all den Jahren aus verschiedenen Tanzstilen geformt. Nach ein paar Stunden tanzen sind meine Batterien vollgeladen. Es gibt mir Kraft, Energie und jede Menge Motivation.

 

Festival

 

Ist dies das Fundament deines Lebens? Kann ich das so sagen? Selbstverständlich abgesehen von der Fülle, welche dir deine Familie schenkt.

Ja – Salsa ist mein Lebensinhalt. Ich definiere mich über die Salsa Welt und dies seit vielen Jahren.

 

Stichwort „Salsafestival“. Wie hat sich das Festival aus deiner Sicht entwickelt?

Das Festival war am Anfang bedeutend kleiner. Aber die Schuhe, in welchem es seit 15 Jahren steckt, haben sich nicht verändert. Bereits das erste Festival haben wir im Kongresshaus organisiert. Die Räumlichkeiten waren riesig und wir konnten diese noch nicht füllen. Dazu kam die erbitterte Konkurrenz vom Club Cubanito. Trotzdem haben wir beharrlich weiter gemacht und konnten das Festival weiterentwickeln.

 

Warum soll man im kommenden Februar dein Salsa Festival besuchen?

Wir bringen im Februar ein grosses Stück Karibik in die Schweiz. Zu einem Zeitpunkt, wo es draussen normalerweise kalt ist. Allerdings habe ich nicht selten erlebt, dass ausgerechnet am Festival Wochenende die Temperaturen um 10 Grad nach oben geschnellt sind (lacht).

 

Warum soll ich, als schon etwas älteres Kaliber, das Salsafestival besuchen?

Es stimmt, dass sich das Festival v.a. auf Leute, die bereits Salsa tanzen, fokussiert. Mit den Crashkursen, welche wir anbieten, sprechen wir jedoch Personen an, die noch nicht lange Salsa tanzen, schon länger nicht mehr getanzt haben oder keine grosse Tanzerfahrung haben. Auf den vielen Flächen spielen wir verschiedenste Musik, auch langsame Sounds, damit sich alle wohlfühlen.

Nicht-Salsatänzer hatten wir lange nicht im Fokus. Heute sind sie ein wichtiger Bestandteil vom Festival. Wir wollen nicht nur ein Wochenende für eingefleischte Salseros schaffen, sondern möchten auch „Herr und Frau Meier“, welche die Salsakultur miterleben möchten, ansprechen. Dafür eignet sich besonders der Crashkurs am Samstagabend bei einem wirklich super unterhaltsamen Lehrer.

Ein erheblicher Teil der Kurseinnahmen dieses Kurses geht an das Hilfwerk Camaquito, Cuba. Anita Buri, Ex Miss Schweiz, welche seit mehr als 13 Jahren Botschafterin dieser Hilfsorganisation ist, wird an diesem Abend Special Guest sein.

 

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Wenn meine Frau das hört oder liest, will sie uns gleich anmelden, denn auch die TanzVereinigung Schweiz TVS und das dance! unterstützt das Hilfswerk Camaquito auf Cuba.

Schön! Es ist wirklich eine gute Sache. Genial, dass auch die TVS und dance! dabei sind.

 

Wie können wir Kinder für Salsa gewinnen?

Am Salsafestival bieten wir am Sonntagnachmittag kostenlos einen Salsakurs für Kinder an.

Aber um deine Frage allgemeiner zu beantworten. Für Salsa fehlt in der Schweiz natürlich der kulturelle Hintergrund. Auch wenn Salsa tanzen die Lebensfreude sprühen lässt. Das muss ich aber jemandem, der Gesundheit und Tanzen so grossartig verbunden hat, wie die TanzVereinigung Schweiz, nicht erzählen. Wir finden es super, wenn Kinder tanzen. Tanzen sollte einfach jedermann, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Und zwar irgendein Tanz. Es muss nicht zwingend Salsa sein. Salsa ist einfach eine der vielen Optionen.
Gibt es neue Trends im Salsa?

Interessante Frage. Witzigerweise heisst die letzte grössere Welle, die über die Welt und damit auch in die Salsa-Szene der Schweiz geschwappt ist nicht Salsa, sondern „Kizomba“. Kizomba führt heute eine Koexistenz neben Salsa. Man nennt Kizomba auch afrikanischen Tango. Und ich finde Kizomba, auch wenn es eigentlich nicht in die lateinamerikanische Welt gehört, unheimlich relaxed. Auf Spanisch würde man „sensual“ sagen. Dieser Tanz holt dich runter und lässt einen das Leben geniessen.

 

Gibt es in der Salsa Welt ein Show Paar von welchem du sagen würdest, “Die sind es!“

Namen mag ich nicht nennen. Ein gutes Show Paar ist für mich ein Duo, welches das Publikum einbeziehen und sich mit dem Publikum verbinden kann. Gleichzeitig darf es keine Allüren haben, sondern muss mit beiden Füssen auf den Boden stehen. Solche Paare gibt es zum Glück doch einige in der internationalen Salsa Szene.

 

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Mitmachen kann man also, wenn ihr ein eMail “Ich will SALSAFESTIVAL-Tickets!” mit euren Kontakt-Angeben an events@dance-mag.com schreibt.

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Hier geht’s zum Salsafestival

 

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