Der Trainer hinter Jan & Yannyna

jan1Am Sonntag findet das grosse Finale bei «Die grössten Schweizer Talente» statt. Und zu den Favoriten gehören Jan Denli und Yannyna Alvarez!
Im Halbfinal tanzten sich die Zürcher Schüler der Tanzschule Galactic Dance mit ihrer Boogie-Woogie-Nummer in die Herzen der Zuschauer.  Das Live-Publikum zollte ihnen sogar eine Standing Ovation und gemäss „Blick“ sollen sie auch die höchsten Voting-Zahlen erreicht haben.jan2
Also eine höchst spannende Ausgangslage. Wir drücken Jan & Yannyna die Daumen und sind gespannt was sie sich für die Final-Show haben einfallen lassen!


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rolidenzler-800Hinter den Beiden stehen nicht nur die Eltern sondern auch ihr Trainer Roli Denzler. Wir haben mit ihm über Jan & Yannyna, die Vorbereitungen und die Boogie-Woogie-Jugendszene gesprochen:

df: Seit wann trainierst du Jan & Yannyna?
Roli: Jan hat vor 6 Jahren angefangen.

df: Seit wann resp. wie lange tanzen sie schon, in welchem Alter haben sie begonnen?
Roli: Jan war 7 Jahre alt, als er mit dem Boogie begann. Erst hatte er keine, dann eine langjährige Partnerin bis November 2008.

df: Wie sind sie zusammengekommen?
Roli: Jan machte im November 2008 ein Probetraining mit Yannyna, nachdem deren Schwester noch kein Interesse am Boogie hatte. Da Yannyna keinen Schritt konnte als Anfängerin war Jan’s Interesse gering. Dadurch, dass ich mit Yannyna ab Februar alleine intensiv trainiert habe, vor allem Schritt und Ausdruck, hat Jan nichts davon mitbekommen. Als Yannyna dann Mitte März 2009 zum ersten Mal ins offizielle Training kam und ich Jan deren Können demonstrierte, gab es für ihn keine andere Partnerin mehr.

df: Was ist das spezielle an Jan & Yannyna? Sind die Zwei auch im Training so „locker“ und cool?
Roli: Sie besitzen das wichtigste Talent, das es gibt: Sie sind ehrgeizig und versuchen das, was der Trainer sagt, umzusetzen. Sei das an internationalen Workshops oder im normalen Training. Ansonsten sind sie wie alle Kinder. Zum Teil im Training fast zu locker und immer für einen Spass zu haben. So können sie auch solche Choreographien toll umsetzen und zeigen, dass man das Leben auch leicht nehmen kann.

df: Wie oft trainierst du sie pro Woche? Wie oft trainieren sie alleine?
Roli: Normal trainiere ich sie zweimal die Woche. Je nachdem, ob ein Turnier oder wie jetzt diese Geschichte mit dem Fernsehen ansteht, wird mehr trainiert. Dann machen wir drei bis viermal zusammen Training und sie treffen sich noch zu Hause zum Training.

df: Wann machten die Zwei das erste Turnier?
Roli: Das war einen Monat nachdem sie zusammen angefangen haben. Im April 2009. Sie waren anlässlich des Plauschturnieres in Münchwilen damals die grossen Stars und alle sagten ihnen eine grosse Zukunft voraus.

df: Wie habt ihr die Choreografie erarbeitet? Alleine deine Idee?
Roli: Yannyna hatte die Idee irgendetwas mit einer Bank im Park zu machen. Ich habe diese Idee aufgegriffen und diese Geschichte gebaut. Ein Choreograph vom Fernsehen hat dann noch Feinheiten in das Programm eingebaut.

df: Zur Show gehört eine glaubwürdige Interpretation der Charaktere Mann & Frau. Machen die Zwei das alles aufgrund der Beobachtungen bei den Erwachsenen oder hast du diesbezüglich speziell mit ihnen arbeiten müssen?
Roli: Natürlich bekommen Kinder schon viel selber mit. Doch wie schon gesagt, setzen Beide sehr viel um, was man ihnen vorgibt. Da ich mit Yannyna schon von Beginn weg immer darauf Wert gelegt habe, dass sie neben Jan nicht untergehen darf, haben Beide bei mir gelernt mit Ausdruck zu tanzen. Da ist es ein Leichtes, einer Rolle die sie spielen Leben einzuhauchen. Abgesehen davon, das ich erst dann zufrieden bin, wenn es nach aussen auch so aussieht, wie ich es mir vorstelle.

df: Warst du von Anfang an in das Casting involviert? Welche Erwartung hattet ihr?
Roli: Ehrlich gesagt war ich nie ein Freund von solchen Casting-Shows. Anders Jan und Yannyna, denen auch von Aussen nahegelegt wurde, das doch bei dieser Sendung zu versuchen. Ich habe dann mit den Beiden auch fürs Casting eine kurze Sequenz einstudiert, die man jedoch nicht zu sehen bekam, weil man beim Casting direkt mit der schnellen Musik begann. Den Beiden war damals auch anzusehen, dass es nicht nach Plan lief… Danach war’s für mich erledigt. Nachdem sie im Dezember erfahren hatten, dass sie im Halbfinal stehen, war klar, das wir wieder etwas Tolles auf die Beine stellen müssen, da sie bei der prominenten Jury soviel Lob bekommen hatten. Klar, das bei unseren beiden kleinen Helden der Ehrgeiz da war, wie in den gesehenen Sendungen aus Deutschland ins Finale zu kommen. Da ich bereits mit der Turnierplanung begonnen hatte, lief die Castingshow eigentlich nur nebenbei. Da hat sich zwangsläufig in den letzten Wochen geändert und ich freue mich natürlich für die Beiden!

df: Hattet ihr eine spezielle Strategie?
Roli: Ich hatte die Strategie, die für mich auch für normale Shows UND für Turniere gilt. Die Zuschauer wollen unterhalten werden. Ich habe nicht in erster Linie den Anspruch, es den Wertungsrichtern recht zu machen (etwas, das ich leider nur all zu oft an Turnieren erlebe), sondern die Zuschauer auf meine Seite zu ziehen. Egal in welchem Tanz: Der Zuspruch des Publikums ist wichtiger, als der Pokal. Das verinnerliche ich all meinen Paaren, nebst der guten tänzerischen Basis eine tolle Show aufs Parkett zu bringen. Nicht nur die Reaktionen des Publikums, auch die Aussagen der Jury gaben uns recht.

df: Wie habt ihr den Ablauf erlebt? Waren sie nervös? Hast du sie speziell mental vorbereitet?
Roli: Ich war nicht Live dabei, sondern die Eltern von Jan und Yannyna. Die beiden sind immer nervös bis die Musik auf der Bühne losgeht. Spezielle Vorbereitung? Ja, in dem Sinne: Dass wenn man für das Publikum etwas Spezielles vorbereitet hat, dass man es kaum erwarten kann das auch zu zeigen.

df: Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Eltern aus?
Roli: Die beiden Mütter begleiten ihre Kinder so oft es geht an Shows und Turniere, auch internationale. Andrea, die Mutter von Jan ist zudem auch Vorstandsmitglied als Juniorenbetreuerin in der TGS Galactic Stars

df: Wieviele Paare trainierst du zur Zeit? Wie gelangst du an die Paare?
Roli: Im Moment sind es fünf Paare plus fünf Mädchen die einen Partner suchen!!!!! Ein Teil dieser Kinder sind untereinander bekannt, verwandt oder sie haben an einem Kurs des Schul- und Sportamtes der Stadt Zürich teilgenommen und Boogie-Woogie kennen gelernt.

df: Welches ist das ideale Einstiegsalter?
Roli: Schwierig zu sagen, ca. ab 8 Jahren. Es ist allerdings abhängig, ob diejenigen, die in ein Tanztraining oder Tanzkurs kommen auch das nötige Interesse mitbringen oder die Eltern möchten, das die Kinder mit dem Tanzen anfangen. Ich habe ein Mädchen, das mit 8 Jahren begonnen hat und nun zu meinen grössten Tanztalenten nebst Jan und Yannyna gehört, aber leider ohne Partner!!!!!!!

df: Wie löst du das Problem, dass in bestimmten Altersgruppen das „Berühren“ vom anderen Geschlecht verpönt ist?
Roli: Bei den Schul- und Sportamt-Kursen kam das vor. Ich habe die Paare ständig neu zusammengesetzt, so dass Jede mit Jedem tanzen musste. Mädchen, die nicht mit Jungs tanzen wollten gab’s auch. Spätestens wenn ich eine ganz einfache, halbakrobatische Figur gezeigt habe, wo die Knaben im Vorteil waren eine bessere Unterstützung zu bieten, war das zum grossen Teil überwunden.

df: Haben die Paare auch mal Streit? Wie gehst du damit um?
Roli: Wenn sich ein Paar versteht und gut miteinander auskommt, hat man auch gemeinsame Ziele und zieht am gleichen Strick und in die gleiche Richtung. Dass es da auch mal kurz Spannungen gibt ist klar. Diese dauern aber nicht lang und man geht wieder gemeinsame Wege. Bei Streitigkeiten (die ich nur erlebt habe, wenn sich ein Paar nicht mehr verstanden hat), wenn ein Teil des Paares den anderen kritisiert hat, was wieder alles falsch war, habe ich meist sofort diesen Teil des Paares kritisiert, weil er/sie sich nicht mehr auf sich konzentriert hat sondern auf den Partner.

df: Wie bist du selber zum BW gekommen?
Roli: Ich tanzte seit 1976 Rock’n’Roll. Bis 1984 Turniere auch in Deutschland. Als die Akrobatik in der Schweiz überhand nahm, ging ich während drei Jahren praktisch nur noch an deutsche Turniere. Dabei sah ich bei Showauftritten die ersten Boogie-Woogie Paare der deutschen und internationalen Boogie-Woogie Association. Ich lud eines dieser Paare nach Zürich ein, um am grossen internationalen Trainings-Weekend, das ich damals mit finanzieller Unterstützung der Crazy Shakers ins Leben rief, den Boogie-Woogie auch hierzulande bekannt zu machen. Von da an erlebte der Boogie-Woogie auch in der Schweiz einen Boom. Im Nachhinein wurde dann anhand der Turniere bekannt, dass man in Luzern auch bereits vorher Beziehungen mit der Boogie-Woogie Association gepflegt hatte. Was für mich ganz wichtig ist, das Rock’n’Roll und Boogie-Woogie der gleichen Familie entspringen und zusammen gehören. Boogie-Woogie ist eine erfrischende Bereicherung des Rock’n’Roll. Boogie-Woogie ist der Rock’n’Roll der Fifties.

df: Was habt ihr vorbereitet für das Final?
Roli: Da wir leider von Seiten des Fernsehens Auflagen bekamen und die Musik nicht selber bestimmen konnten, mussten wir improvisieren. Dabei haben uns die amtierenden Boogie-Woogie Schweizermeister noch unterstützt. Ich glaube, dass uns in dieser einen Woche und unter diesen Umständen eine gute Show geglückt ist und hoffentlich von den Zuschauern wieder so angenommen wird.
Mein Wunsch und Appell für alle Tanzrichtungen in Zukunft:
Wer es will, kann dem Publikum grosse Unterhaltung bieten. Zeigt den Zuschauern eine Show, Erzählt ihnen Geschichten. Macht es mit Witz und Spass. Tanzt nicht nur korrekt und nach den vorgeschriebenen Regeln sondern
LACHT UND ZEIGT DEN ZUSCHAUERN DAS IHR SPASS HABT UND TANZEN SPASS MACHT.
Was das bewegen kann, haben uns Jan und Yannyna bewiesen!

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Nicht verpassen!

Das grosse Finale
Sonntag, 20. März 2011, 20.05 Uhr auf SF 1

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Die Halbfinal-Show von Jan & Yannyna:

Die grössten Schweizer Talente vom 06.03.2011

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Jan & Yannyna über ihren Finaleinzug:

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Alle Bilder und Videos:
SRF Schweizer Radio und Fernsehen

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123 2 Comments on “Der Trainer hinter Jan & Yannyna

  1. Einmal mehr ein Beweis für die Qualitätsarbeit in der Jugendförderung bei der Tanzschule Galactic Dance. Nicht nur die meisten Schweizermeister bei den Junioren, jetzt auch noch auf dem Weg zum Schweizer Talent – mit entsprechender Werbewirkung für den gesamten Tanzsport.
    Super – macht weiter so!

    • Ich habe in Thalwil seit 35 Jahren eine Ballettschule und arbeite seiher mit Kindern und Jugendlichen. — Schon beim ersten Mal war ich von Jan und Yannyna total begeistert. Ich möchte Herrn Roli Denzler für seine hochprofessionelle Arbeit herzlichst gratulieren. Das Training ist eine Sache, doch die Talente so perfekt zu fördern ist auch eine wunderbare Gabe. Ich möchte meinen imaginären Hut ziehen!
      Mit meiner grössten Ehrfurcht und meiner grössten Anerkennung wünsche ich für das ganze total motivierte Team alles Gute. Toi, toi, toi!!!!!!!
      Herzliche Grüsse
      Margrit Ballabio

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